Okertaler Klippensteig

Stempelstelle 119 - Hallesche Hütte (an den Ahrendsberger Klippen)
Stempelstelle 119 – Hallesche Hütte (an den Ahrendsberger Klippen)

Die „Hallesche Hütte“ (586 m ü. NN) an den Ahrendsberger Klippen liegt 220 Höhenmeter über den Okertal. Der Partnerverein des ortsansässigen Harzklubzweigvereines war Halle an der Saale, welcher auch die Hütte stiftete. Von der Aussichtskanzel an den Ahrendsberger Klippen hat man einen tollen Blick auf die Felsenlandschaft des Okertals. Als Ausgangspunkt für den Aufstieg eignet sich der Parkplatz Romkerhalle unterhalb der Okertalsperre. Der Jägersteig hinauf zur Halleschen Hütte beginnt direkt am Wasserkraftwerk und ist durch ein entsprechendes Hinweisschild am Kraftwerk auch ausgeschildert. Der schmale Jägersteig führt durch den Wald Richtung Altenau bis dann der Klippenweg zur Halleschen Hütte hin abzweigt. Man kann den Aufstieg auch etwas abkürzen, indem man den vom Jägersteig abzweigenden, steilen Aufstieg benutzt, was aber nur trittfesten, erfahrenen Wanderern geraten wird. Für Kinder ist dieser Weg keinesfalls geeignet!

Das "Königreich" Romkerhall
Das „Königreich“ Romkerhall

In Romkerhall im romantischen Okertal liegt zwischen Oker und Altenau umgeben von hohen Bergen das kleinste „Königreich“ der Welt. Das direkt an der Bundesstraße 498 befindliche Gebiet war im 19. Jahrhundert der Jagdsitz des hannoveraner Königs Georg V., welcher auch den Romkerhaller Wasserfall anlegen ließ. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte im Harz eine Gebietsreform, bei der Romkerhall durch Versäumisse keiner Gemeinde zugeordnet wurde. Der neue Besitzer des gemeindefreien Gebietes nutzte im Jahre 1988 diese Gelegenheit, um Romkerhall zum „kleinsten Königreich der Welt“ auszurufen. Mit der Prinzessin von Sachsen fand er auch eine geeignete „Königin“. Das königliche Hotel steht natürlich nicht nur dem Adel, sondern bei entsprechender Bezahlung auch jedem Bürgerlichen offen. Ebensolches gilt für das Restaurant und den 200 Gäste fassenden stilgerechten Rittersaal. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, an einer Führung durch das kleinste Königreich der Welt teilzunehmen. Wer möchte, kann im Audienzsaal des Königreichs Romkerhall heiraten. Mit den „Königsthaler Münzen“ gibt das Königreich auch eigenes „Geld“ heraus. Für den Kauf eines der zahlreichen angebotenen Souvenirs akzeptiert der königliche Andenkenverkäufer aber auch den gewöhnlichen Euro.

Der Romkerhaller Wasserfall
Der Romkerhaller Wasserfall

Der Romkerhaller Wasserfall befindet sich unweit der Okertalsperre an der Bundesstraße 498. Sie erreichen ihn über diese Straße von Altenau aus oder dem Goslarer Stadtteil Oker. Der Wasserfall wird von dem kleinen Fluß Romke gespeist. Er wurde im Jahre 1863 künstlich angelegt und hat eine Gesamthöhe von fast 70 Meter. Diesen Anblick sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Das Wasser wird in einem großen Becken aufgefangen und fließt anschließend in die Oker. Neben diesem Becken befindet sich ein Aufstieg, welcher zu einer Aussichtsplattform oberhalb des Wasserfalls führt. In kalten Wintern friert der Wasserfall komplett zu. Dann ist er ein beliebtes Ziel für Eiskletterer, welche hier eine senkrechte Strecke von etwa 50 Meter überwinden können. Gegenüber des Wasserfalls befindet sich mit Romkerhall das „kleinste Königreich der Welt“.

Die Mausefalle
Die Mausefalle

Die Mausefalle ist eine kuriose, natürlich entstandene Sehenswürdigkeit hoch über dem Okertal. Sie liegt direkt am Wanderweg von den Kästeklippen zum Romkerhaller Wasserfall. Es handelt sich bei diesem beeindruckenden Naturwunder um ein abenteuerlich und sehr fragil aussehendes Granitgebilde. Ein großer massiver Felsblock wird von einem schmalen, schief stehenden und darüber hinaus nochmals in sich unterteilten Stein gehalten. Der obere Granitbrocken liegt zu allem Überfluß nur ganz am Rande auf seinem schrägen Haltestein auf. Da staunt der Wanderer, daß diese Mausefalle noch nicht zugeschnappt ist! Diese Laune der Natur ist ein Ergebnis der sogenannten „Wollsackverwitterung“, bei welcher das massive und kantige Gestein noch unter Erdbedeckung durch Wasser und diverse Säuren in abgerundete Blöcke zersetzt wird. Nach Fortspülung des Verwitterungsmaterials bleiben oft sonderbar angeordnete kissenartige Felsen übrig (die im Aussehen auch an Wollsäcke erinnern).

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Die Hexenküche

Die Hexenküche ist eine markante Felsformation aus wollsackverwittertem Granit. Sie befindet sich in der Nähe der Kästeklippen. Der Wanderweg in Richtung Mausefalle und Feigenbaumklippe führt an der Hexenküche vorbei. Wann hier zum letzten Mal gekocht wurde, weiß niemand so genau. Um in diesem Felsen die Küche einer Hexe zu erkennen, bedarf es jedenfalls schon sehr viel Phantasie… Beeindruckend ist die Hexenküche trotzdem. Besonders einige der oberen Granitblöcke scheinen den üblichen Gesetzen der Schwerkraft zu widersprechen.

Stempelstelle 118 - Kästehaus
Stempelstelle 118 – Kästehaus

Hoch über dem Okertal befindet sich die Waldgaststätte“Kästehaus“ (605 m ü. NN), ganz in der Nähe der Kästeklippen. Der Name „Käste“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet Eiche. Früher wurden aus diesem harten Holz Armbrüste, Bögen und Speere hergestellt. Die Kästeklippe ist eine der vielen Granitklippen des Okertals und als Aussichtsklippe erschlossen. Die Klippe ist auch ein Paradebeispiel für die harztypische Wollsackverwitterung bei der die Felsen durch Verwitterung so abgerundet werden, dass sie wie Wollsäcke aussehen. Besonders eindrucksvoll ist die hier anzutreffende markante Gesteinsformationen „Der Alte vom Berge“. Vom Aussichtspunkt haben wir einen fantastischen Blick über das gesamte Okertal. Vom Parkplatz Romkerhalle unterhalb der Okertalsperre sollte man zunächst den Wanderweg zum Romkerhaller Wasserfall einschlagen. Vom Wasserfall aus führt eine schöne Rundtour über die  Feigenbaumklippe, Mausefalle, Hexenküche, Kästehaus und zum weiter zum Treppenstein HWN 117.

Stempelstelle 117 - Treppenstein
Stempelstelle 117 – Treppenstein

Der Treppenstein (511 m ü. NN) ist eine der bizarren Felsklippen im Okertal zwischen dem Goslarer Stadtteil Oker und der Okertalsperre. Uralte in den Fels gehauene Stufen führen empor auf den Treppenstein und lassen darauf schließen, das der Fels schon auf die Menschen in der Vorzeit eine große Anziehungskraft ausgeübt hat. Am Fuß des Treppensteins befand sich eine Befestigungsanlage, die 1989 durch Reste eines Steingebäudes und einen Halsgraben etwa 40 m vom Felsen entfernt entdeckt wurde. Sie ist heute noch 1,5 m tief und 4 m breit, teilweise noch tiefer und breiter. In diesem Bereich wurden seit 1963 Keramikscherben und Eisenfragmente gefunden, die dem 13. Jahrhundert zugeordnet werden. Etwa 500 m oberhalb des Treppensteins liegt die kleine, vermutlich mittelalterliche Abschnittsbefestigung Tränkestein. Dabei handelt es sich um ein 50 m langes Wallgrabensystem. Der Graben ist noch 1,5 m tief und der Wall noch etwa 1 m hoch. Vom Parkplatz Romkerhalle unterhalb der Okertalsperre sollte man zunächst den Wanderweg zum Romkerhaller Wasserfall einschlagen. Vom Wasserfall aus führt eine schöne Rundtour über die  Feigenbaumklippe, Mausefalle, Hexenküche, Kästehaus HWN 118 und zum Treppenstein.

Stempelstelle 116 - Verlobungsinsel in der Oker
Stempelstelle 116 – Verlobungsinsel in der Oker

Zwischen riesigen Felssteinen im wildromantischen Okertal befindet sich die Verlobungsinsel  unterhalb des Okertalsperre direkt an einer der schönsten Wildwasserstrecken Deutschlands. Oberhalb der Verlobungsinsel liegt die Okertalsperre und der Romkerhaller Wasserfall. Über den künstlich angelegten circa 70 m tiefen Wasserfall stürzt das Wasser des Flusses Romke hinab und fließt dann in die Oker. Auf einer Aussichtsplattform können Sie dieses Schauspiel beobachten. Im Winter gefriert der Wasserfall zu einem eindrucksvollen Eiskunstwerk, das Eiskletterer aus ganz Deutschland anzieht. Die Verlobungsinsel wird zu einem magischen Ort, wenn die Sonne scheint, viel Wasser aus der Okertalsperre abgelassen wird und die Kanuten im Wildwasser unterwegs sind. Vom Parkplatz Romkerhalle unterhalb des Wasserkraftwerks gelangt man über den beschilderten, steinigen Weg flussabwärts und über eine Holzbrücke zur Verlobungsinsel. Es bietet sich an, nach dieser kleinen Wanderung zunächst den Romkerhaller Wasserfall zu bestaunen und die Tour dann zum Kästehaus HWN 118 und zum Treppenstein HWN 117 fortzusetzen.

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